Daten auf Papier, war einmal

Internetmarketing – Datenmissbrauch nimmt zu

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„Jeder sollte Besitzer seiner Daten sein, und Unternehmen diese nur verwalten dürfen,“ so möchten viele den Umgang mit ihren Daten sehen. Doch das Gegenteil passiert. Aus Daten werden Rückschlüsse für ein Geschäft geschlossen und häufig nicht einmal anonymisiert.

Einen interessanten Beitrag hat Mozilla geschrieben, ich glaube, der Artikel regt zum Nachdenken an. Dabei zeigt er noch Harmlosigkeiten auf. Überlege ich nur schon, wie viele Daten von Ihnen gefordert werden, sobald Sie eine App verwenden möchten.
Mozilla Blog „kein-schnaeppchen-der-handel-mit-unseren-daten“

Als ich beispielsweise anhand eines Gerätes eine Reklamation erhob, verlangte der Hersteller unbedingt meine Zahlungsdaten. Das dazugehörende Callcenter konnte mir ohne diese einfach nicht weiterhelfen. Google, Facebook und Apple sind eine Art Datenkraken und in Anbetracht jeglicher fehlender, demokratischer Kontrolle erachte ich deren Vorgehensweise als fahrlässig. Das sind wirtschaftsorientierte Unternehmen, und wir müssten erst eine Straftat nachweisen können, um hier einen Riegel zu schieben.

Kleine Unternehmen hingegen werden gehängt, sollte in ihrem Impressum etwas fehlen. Grosse Unternehmen, die hier alles perfekt abwickeln, laufen gelassen. Dies, obwohl sie die Daten missbräuchlich verarbeiten können, denn je grösser die Datenmenge, umso genauer die Prognosen.

Ja, wir Marketingleute argumentieren, die Menschen bekämen jene Werbung, welche sie ansprechen würde, und der Grad zur Manipulation sei hier schmal. Fakt, anhand etlicher Werbeformen landen die Daten zusätzlich beim Plattformbetreiber, und dieser weiss alles über die Kunden des Werbenden und kann so seine Preispolitik anpassen. In einer Monopolsituation, wie wir sie im Internet erleben, ist das keine gute Situation.

Im Internetmarketing sind wir auf diese Datenkraken angewiesen, Neukunden anders zu erreichen ist schwierig. Dies liegt an uns selber, weil wir kaum Nachbarschaftsökonomie betreiben, also uns weniger mit unserer Umgebung vernetzen. Ein Grund ist auch, dass wir zunehmend automatisiert Kundenkontakte aufsuchen.

Eine mögliche Lösung wie es weitergehen und besser gelingen könnte, kann ich nicht definieren. Ich denke aber, wir müssten uns unmissverständlicher für unsere Rechte einsetzen und uns vermehrt von verschiedentlichen Bereichen des Internet lösen. Bedeutend und essentiell wäre hier Schulung, um zu erkennen, wie Manipulationsmuster funktionieren. Auch sollten wir alle den Schwerpunkt unserer Arbeit auf eigene Webseiten lenken, über deren Inhalte wir bestimmen können, und Webseiten können uns so nicht einfach abgestellt werden. Denn Datenkraken können Existenzen ruinieren.

Die neue Datenschutzverordnung ist auf alle Fälle ein Schritt in die richtige Richtung.

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